Blutegeltherapie Fortbildung
Sie möchten sich über die Blutegeltherapie informieren oder Sie sind auf der Suche nach einer professionellen Behandlung mit einer der ältesten Heilmethoden in der überlieferten Medizin? Sie sind Heilpraktiker oder Arzt und möchten sich in diesem Bereich fortbilden oder spezialisieren? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Blutegeltherapie.
Inhaltsverzeichnis
Die Therapie mit Blutegeln (Hirudo medicinalis officinalis) ist seit mehr als 2000 Jahren als Naturheilverfahren bekannt. Von den rund 14 existierenden Blutegelarten werden für die Behandlung hauptsächlich der medizinische und der ungarische Blutegel genutzt und speziell zu diesem Zweck gezüchtet.
Während der Behandlung, die zu den sogenannten ausleitenden Heilverfahren gehört, werden die Egel auf geeignete Hautpartien des Patienten gesetzt, um dort ihre Wirkung zu entfalten. Durch kleine Bisse saugen die Tiere geringe Mengen Blut (acht bis zehn Milliliter), um lokale Fülle-, Stauungs- und Schmerzzuständen aufgrund eines Blut - und Lymphödems zu lindern. Der dadurch erzeugte Aderlass wirkt zunächst schmerzlindernd und drucklösend, vor allem jedoch enthält der Speichel bis zu 30 Substanzen, die antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend wirken und sich so positiv auf den Heilprozess auswirken.
Hauptsächlich werden Blutegel heutzutage in der plastischen Chirurgie eingesetzt, um venöse Stauungen nach Operationen zu lindern und die Durchblutung zu fördern. Aber auch in der Schmerztherapie kommen Blutegel zum Einsatz: Besonders häufig wenden Mediziner sie bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen oder Rheuma an, wenn die schulmedizinische Behandlung erfolglos bleibt. Auch bei Sehnenscheidenentzündungen oder Durchblutungsstörungen können die Egel die Heilung fördern.
Der Biss des Blutegels ist nicht sehr schmerzhaft, der Patient nimmt ihn in der Regel als feines Stechen oder Ziehen wahr, ähnlich wie bei „Brennesselstichen“. Das Verfahren kann zwischen 20 und 90 Minuten dauern, danach fällt der Blutegel meist von allein ab. Aufgrund des im Speichel der Egel enthaltenen Wirkstoffs Calin bleibt die Wunde danach acht bis 24 Stunden offen und blutet leicht nach, weshalb ein steriler Verband nötig ist.
Nebenwirkungen
Neben dem Nachbluten, leichten Blutergüssen und vorübergehendem Juckreiz, der mit dem nach einem Mückenstich zu vergleichen ist, kann es mitunter zu Kreislaufschwäche kommen. Der Grund dafür liegt an der Vielzahl der Wirkstoffe, die der Blutegel in den Blutkreislauf abgibt. Dem Patienten wird daher empfohlen, am Behandlungstag zu ruhen.